Sie sind hier: Startseite Aktuell 2019-05-23

Förderungen für zwei Sonderforschungsbereiche in Lebenswissenschaften und Medizin

Die Universität Freiburg erhält für die bewilligten Projekte etwa 25,8 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
Förderungen für zwei Sonderforschungsbereiche in Lebenswissenschaften und Medizin

Foto:Jürgen Gocke

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat einen Fortsetzungsantrag und einen Neuantrag für Sonderforschungsbereiche (SFB) der Universität Freiburg bewilligt. Für die geförderten Projekte fließen in den kommenden vier Jahren insgesamt etwa 25,8 Millionen Euro an die Universität. „Nach der Bewilligung des Exzellenzclusters CIBSS – Centre for Integrative Biological Signalling Studies ist der Erfolg unserer beiden Sonderforschungsbereiche ein weiterer Beleg für unsere Forschungsstärke in den Lebenswissenschaften und der Medizin in Freiburg“, betont Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer, Rektor der Albert-Ludwigs-Universität. In beiden Sonderforschungsbereichen sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fakultäten der Universität Freiburg, des Universitätsklinikums Freiburg und des Max-Planck-Instituts für Immunbiologie und Epigenetik beteiligt.

SFB 1381 „Dynamische Organisation zellulärer Proteinmaschinerien: Von der Biogenese und modularen Assemblierung zur Funktion“
Fördersumme: 14,5 Millionen Euro

Der neu beantragte SFB erforscht den dynamischen Aufbau von mehreren Proteinen zu komplexen Multimeren, den so genannten Proteinmaschinerien: Die Organisation in modulare Einheiten, die Regulation des Auf- und Abbaus und der Einfluss dieser Prozesse auf zelluläre Funktionen stehen hierbei im Fokus. Hintergrund ist, dass die meisten lebenswichtigen zellulären Funktionen nicht von einzelnen Proteinen, sondern von Proteinkomplexen ausgeführt werden. Diese können sich aus wenigen Proteinuntereinheiten, aber auch aus zahlreichen unterschiedlichen Komponenten zusammensetzen. Während die Proteine einzeln nicht aktiv sind, werden erst durch die Zusammenlagerung der vielen Komponenten komplexe zelluläre Funktionen möglich. Die Proteinmaschinerien spielen eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel der Zelle, in der Vervielfältigung, Reparatur und dem Ablesen von DNA und auch in der Herstellung und im Abbau von Proteinen. Sie sind zudem an der Kommunikation innerhalb und zwischen Zellen sowie am Transport von Molekülen und Ionen beteiligt. Ziel des SFB 1381 ist es, dynamische Auf- und Abbauprozesse dieser Maschinerien sowie Funktions- und Reaktionsabläufe in einer lebenden Zelle zu definieren und zu verstehen, um in Zukunft therapeutische Ansätze und gezielte Manipulationen zu ermöglichen.

In dem SFB arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der  Medizinischen Fakultät, der Fakultät für Biologie und der Fakultät für Chemie und Pharmazie der Universität Freiburg sowie des Max-Planck-Instituts für Immunologie und Epigenetik zusammen. Sprecher ist Prof. Dr. Chris Meisinger vom Institut für Biochemie und Molekularbiologie an der Medizinischen Fakultät.

SFB 1160 „Immunpathologie als Folge eingeschränkter Immunreaktionen“ (IMPATH)
Fördersumme: 11,3 Millionen Euro

Auch in seiner zweiten Förderphase befasst sich der SFB mit den Ursachen der Immunpathologie, also von Krankheiten, die im Zusammenhang mit dem Immunsystem entstehen. Die Forscherinnen und Forscher stellen in Frage, dass stets eine Überreaktion des Immunsystems ursächlich für immunvermittelte Erkrankungen ist. Daher sei die Unterdrückung einer solchen Überreaktion nicht immer die geeignete therapeutische Strategie. Das Projekt basiert auf der Annahme, dass auch zu schwache Immunreaktionen einer Immunpathologie zugrunde liegen können. Dieser Umstand wird auch „IMPATH-Paradoxon“ genannt. Der SFB hat es sich zum Ziel gesetzt, ein besseres Verständnis für diese Form der Immunpathologie zu ermöglichen und die Erkenntnisse für die Entwicklung neuer Therapieansätze zu nutzen. Weitere Untersuchungen des „IMPATH-Paradoxon“ könnten zu einer veränderten Behandlung immunvermittelter Erkrankungen beitragen.

Im SFB 1160 arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg, des Universitätsklinikums Freiburg, der Fakultät für Biologie sowie des Max-Planck-Instituts für Immunbiologie und Epigenetik zusammen. Sprecher ist Prof. Dr. Stephan Ehl, medizinischer Direktor des Centrums für Chronische Immundefizienz des Universitätsklinikums Freiburg.

www.sfb1160.uni-freiburg.de

 

Pressemitteilung der DFG

 

Kontakt:
Prof. Dr. Chris Meisinger
Institut für Biochemie und Molekularbiologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-5287
chris.meisinger@biochemie.uni-freiburg.de

Prof. Dr. Stephan Ehl
Centrum für Chronische Immundefizienz – CCI
Universitätsklinikum Freiburg
Tel.: 0761/270-77550