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Rolle der Zellkraftwerke bei neurologischen Erkrankungen

Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Freiburger Molekularmedizinerin mit knapp 1,25 Millionen Euro
Rolle der Zellkraftwerke bei neurologischen Erkrankungen

Dr. Nora Vögtle. Foto: Studio Stock-Müller

Dr. Nora Vögtle vom Institut für Biochemie und Molekularbiologie der Universität Freiburg ist in das Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft aufgenommen worden. Vögtle erhält in den nächsten fünf Jahren etwa 1,25 Millionen Euro. Mit der Förderung will die Molekularmedizinerin eine eigene Arbeitsgruppe aufbauen. Ziel des Programms ist es, jungen Forscherinnen und Forschern frühe wissenschaftliche Selbstständigkeit zu ermöglichen und sie für Leitungsaufgaben zu qualifizieren. Bewerben können sich Postdoktorandinnen und Postdoktoranden, die über zwei bis vier Jahre Forschungserfahrung nach der Promotion verfügen.

Vögtle untersucht die so genannten Signalsequenzproteasen in den Mitochondrien – den Kraftwerken der Zelle – und deren Rolle bei der Entstehung von neurologischen Erkrankungen wie Epilepsie und Alzheimer. Signalsequenzproteasen sind Enzyme, die Importsignale von neu hergestellten Proteinen abspalten und diese damit stabilisieren und aktivieren. Bereits während ihrer Promotion entdeckte Vögtle grundlegende Funktionen dieser Enzyme am Modellorganismus der Bäckerhefe. In ihren Studien zu Säugern hat die Forscherin vor Kurzem gezeigt, dass die Proteasen an der Entstehung der Alzheimerkrankheit beteiligt sind. „Der Aufbau meiner eigenen Forschungsgruppe in Freiburg gibt mir die Gelegenheit, die Rolle dieser Enzyme in Verbindung mit neurologischen Krankheiten detaillierter zu untersuchen und zudem mit weltweit führenden Arbeitsgruppen auf dem Gebiet der Mitochondrienforschung zusammenzuarbeiten“, sagt die Molekularmedizinerin.

Vögtle wurde 2011 in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Chris Meisinger am Institut für Biochemie und Molekularbiologie der Albert-Ludwigs-Universität promoviert. Nach Aufenthalten an der La Trobe University in Melbourne/Australien und der Karl-Franzens-Universität in Graz/Österreich wird sie nun ihre Forschungstätigkeit in Freiburg fortsetzen. Im Laufe ihrer Karriere hat sie bereits mehrere Auszeichnungen für ihre wissenschaftlichen Arbeiten erhalten und wird seit 2013 im Eliteprogramm für Postdocs der Baden-Württemberg Stiftung gefördert.


Kontakt:
Dr. Nora Vögtle
Institut für Biochemie und Molekularbiologie
Alber-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-97474
E-Mail: nora.voegtle@biochemie.uni-freiburg.de


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